Gemeinsam für gute Lebensmittel

denken – handeln – Chancen nutzen

Vernetzt denken und handeln!

„Ich weiß etwas, was du nicht weißt“ war gestern. Heute heißt es, ver­net­zt zu denken und zu han­deln und trotz­dem die Sou­veränität über die eige­nen Dat­en zu behal­ten.

Hel­mut Voß­mann
Geschäfts­führer agma­da­ta GmbH und Ini­tia­tor des Farm&Food-Hubs

Längst hat die Dig­i­tal­isierung Einzug in unsere Wirtschaft gehal­ten, wenn auch noch nicht in allen Branchen gleicher­maßen. Auch die land­wirtschaftliche Lebens­mit­tel­pro­duk­tion find­et heute mit vielfältiger IT-Unter­stützung statt und ist ohne kaum mehr denkbar.

Nun ist es jedoch an der Zeit für eine echte Dig­i­tale Trans­for­ma­tion. Immer mehr Unternehmen begreifen, dass sie nicht mehr für sich allein ste­hen, son­dern Teil eines größeren Prozess­es mit vie­len Beteiligten sind. Jedem einzel­nen Akteur muss bewusst sein, dass der eigene Erfolg entschei­dend davon abhängt, dass die gesamte Kette erfol­gre­ich arbeit­et – bei land­wirtschaftlichen Lebens­mit­teln also vom Feld bis auf den Teller. Wo man früher zufrieden fest­stellte „Ich weiß etwas, was du nicht weißt“, gilt es heute, ver­net­zt zu denken und zu han­deln, damit am Ende bei jedem das Gesamtergeb­nis stimmt.

Für diesen Überzeu­gungswan­del ste­ht der Farm&Food-Hub. Er soll die anste­hende Dig­i­tale Trans­for­ma­tion in unser­er Branche begleit­en und mit­gestal­ten und kann mit seinen Soft­warew­erkzeu­gen auch ganz unmit­tel­bar zu deren Gelin­gen beitra­gen: Wo Sys­temteil­nehmer näm­lich auf Basis ein­er dig­i­tal­en Plat­tform zusam­me­nar­beit­en, gewin­nen sie automa­tisiert Infor­ma­tio­nen aus dem Wertschöp­fung­sprozess, die zu den Prozess­beteiligten zurück­fließen und dort helfen, die Organ­i­sa­tion­s­abläufe und let­ztlich die erzeugten Güter zu opti­mieren.

Die benötigte Tech­nolo­gie ist vorhan­den, ein­schlägige Forschungsergeb­nisse liegen vor. Nun beste­ht die Her­aus­forderung darin, die konkreten Anwen­dungs­fälle zu definieren und mit den Beteiligten so umzuset­zen, dass jed­er die Sou­veränität über seine Dat­en behält. Vom Erzeuger bis zum Ver­brauch­er gilt es, auf jed­er Stufe aufzuzeigen, welch­es Poten­zial die wis­senschaftlichen Erken­nt­nisse bergen, und diese in wirk­liche Inno­va­tio­nen umzuset­zen.

Dazu bringt der Farm&Food-Hub Star­tups und etablierte Unternehmen, Behör­den und Inter­essensvertre­tun­gen, Poli­tik und Wirtschaft zusam­men an einen dig­i­tal­en Tisch, zum Nutzen von Men­sch und Tier. Gemein­sam sor­gen wir für gute Lebens­mit­tel!

Inmit­ten von Nieder­sach­sen, Deutsch­lands Agrar­land Num­mer 1, liegt mit dem Old­en­burg­er Mün­ster­land das Sil­i­con Val­ley der Agrartech­nolo­gie.

Zukunftsplattform für die Praxis

Der Farm&Food-Hub bringt Men­schen zusam­men, die an ein­er gemein­samen Zukun­ftsvi­sion arbeit­en: Mod­ern­ste Dig­i­tal­tech­nolo­gie dafür zu nutzen, land­wirtschaftliche Lebens­mit­tel effizien­ter, nach­haltiger und konflik­t­freier pro­duzieren zu kön­nen. Damit dies gelin­gen kann, müssen wis­senschaftliche Erken­nt­nisse an den Bedürfnis­sen der Prak­tik­er aus­gerichtet und in der betrieblichen Prax­is erprobt wer­den. Der Farm&Food-Hub bildet auf ganz unter­schiedlichen Ebe­nen die eine ide­ale Plat­tform für diese frucht­bare Zusam­me­nar­beit.

  • Schon zur Grün­dung des Farm&Food-Hubs waren ganz unter­schiedliche Fachkom­pe­ten­zen gefragt. Von der Forschung über Strate­gie und Umset­zung bis zur Anwen­dung haben sich dafür auf Ini­tia­tive von agma­da­ta renom­mierte Kon­sor­tial­part­ner zusam­menge­tan und ihre Kräfte gebün­delt.
  • Eng verzah­nt arbeit­et der Farm&Food-Hub mit den Pro­duk­tions­be­trieben und Dien­stleis­tern in der Region sowie vie­len über­re­gionalen Beteiligten an den Lebens­mit­tel­prozessen. Hier find­en sich die Anwen­dungs­fälle und Use Cas­es, hier sollen die Verbesserun­gen durch die dig­i­tal­en Prozesse ihre pos­i­tive Wirkung zeigen.
  • Mit der Soft­ware­plat­tform 360°efood entwick­elt der Farm&Food-Hub das erste dig­i­tale Ökosys­tem der Farm&Food-Branche, einen dig­i­tal­en Daten­raum, in dem sich alle direk­ten und indi­rek­ten Prozessteil­nehmer wiederfin­den. Auf dieser sicheren Plat­tform kön­nen die Part­ner im Farm&Food-Hub unter­schiedlich­ste Anwen­dungs­fälle von der Tier­pro­duk­tion bis zum Lebens­mit­tel auf dem Teller real­isieren.

Digitales Ökosystem für die Farm&Food-Branche

Mit 360°efood entste­ht im Farm&Food-Hub das erste dig­i­tale Ökosys­tem der Farm&Food-Branche, in dem sich wirk­lich alle Prozessteil­nehmer wiederfind­en. Die sichere Plat­tform basiert auf den Inter­na­tion­al Data Spaces (IDS) von Fraun­hofer, ein­er Entwick­lung für dig­i­tale Sou­veränität in Geschäft­sökosys­te­men. Als Mit­glied in der Inter­na­tion­al Data Spaces Asso­ci­a­tion treibt agma­da­ta die IDS-Architek­tur Farm&Food voran. So kön­nen die Teil­nehmer am Farm&Food-Hub mit 360°efood unter­schiedlich­ste Anwen­dungs­fälle vom Tier­trans­port und Tier­schutz über die Stal­lk­li­mas­teuerung bis zur Ver­mark­tungsin­no­va­tion real­isieren.

Diverse Plat­tfor­mange­bote sind also vorhan­den, der IDS Farm&Food zeigt für vielfältige Fragestel­lun­gen Lösungswege und Konzepte auf. Durch die ver­net­zte Zusam­me­nar­beit von the­men­be­zo­ge­nen Arbeits­grup­pen gelan­gen wir zu neu- und weit­ergedacht­en Lösun­gen.

Aus unserem täglichen All­t­ag ken­nen wir unzäh­lige Anwen­dun­gen für mod­erne Tech­nolo­gien. Wir haben uns daran gewöh­nt, dass Men­schen beim Joggen eine Arm­ban­duhr tra­gen, welche die Lauf­strecke aufze­ich­net, diese mit allen Werten wie Herzfre­quenz und zurück­gelegter Strecke auf ein Inter­net-Por­tal hochlädt und man sich dort die Dat­en auf dem Hin­ter­grund präzis­er Land­karten mit Gelände­dat­en anse­hen kann.

Auch in der Lebens­mit­tel­pro­duk­tion ist heute vieles möglich, was vor weni­gen Jahren noch undenkbar war. Per Iso­topen­analyse lässt sich fest­stellen, auf welchem Quadrat­meter der Erde ein bes­timmtes Weizenko­rn gewach­sen ist. Uns ste­ht Sen­sortech­nik zur Atem­fre­quen­z­er­fas­sung zur Ver­fü­gung, mit der sich an jedem Tier der erlebte Stress per­ma­nent überwachen und doku­men­tieren lässt. LTE und neuerd­ings 5G erlauben europaweit eine nahezu flächen­deck­ende Datenüber­tra­gung zu min­i­malen Kosten.

Zum Nutzen von Mensch und Tier

Jet­zt gilt es, Anwen­dungs­fälle zu definieren und umzuset­zen, bei denen die vorhan­de­nen Tech­nolo­gien zum Nutzen von Men­sch und Tier zum Ein­satz kom­men. Dazu braucht es dreier­lei: Eine fundierte Branchenken­nt­nis, um beste­hende Prob­leme zu erken­nen, aus­re­ichend Fan­tasie, um zu neuen Lösungsan­sätzen zu gelan­gen, und eine aus­gereifte tech­nol­o­gis­che Plat­tform, um diese Lösungsan­sätze gemein­sam mit allen Akteuren ent­lang der Wertschöp­fungs­kette umzuset­zen.

Dann wird beispiel­sweise ein elek­tro­n­is­ches Tier­reise­tage­buch (TRTB) möglich, das eine erhe­bliche Verbesserung von Tier­schutz und Tier­wohl beim Trans­port von Nutztieren ermöglicht. Ein neu entwick­el­ter Sen­sorkof­fer begleit­et den Tier­trans­port und erfasst Infor­ma­tio­nen wie die Atem­fre­quenz der trans­portierten Tiere, die Tem­per­atur im Lader­aum, aber auch per GPS die gefahrene Strecke. All diese Infor­ma­tio­nen wer­den laufend überwacht und online miteinan­der verknüpft. Zur Doku­men­ta­tion wer­den alle Dat­en – ähn­lich wie bei einem Flugschreiber – dauer­haft auf dem Kof­fer gespe­ichert, aber auch per­ma­nent an die TRTB-Plat­tform über­mit­telt.

Hier entste­ht der entschei­dende Mehrw­ert aus der Verknüp­fung mit exter­nen Infor­ma­tio­nen und der Ein­beziehung weit­er­er Beteiligter: Unter Zuhil­fe­nahme von Wet­ter- und Verkehrsprog­nosen lässt sich die Routen­pla­nung so opti­mieren, dass der Trans­port­stress der Tiere sinkt. Die An- und Abfahrt zu Tierver­sorgungssta­tio­nen und die dort getätigten Arbeit­en wer­den online doku­men­tiert und über­prüft. Durch rechtzeit­ige Vorankündi­gung und Auswahl von Sta­tio­nen mit aus­re­ichen­der Kapaz­ität verbessert sich die Aus­las­tung. Bei Abwe­ichun­gen von vorgegebe­nen Para­me­tern wird eine definierte Alarmkette nach dem Ampel­prinzip aus­gelöst – so kann beispiel­sweise bei ein­er defek­ten Kli­maan­lage ein Tech­niker und bei Nichtein­hal­tung der Pausen­zeit­en der Fuhrun­ternehmer benachrichtig wer­den. Alle Dat­en bleiben auch im Nach­gang, etwa für die behördliche Überwachung, abruf­bar.

Attraktives Arbeiten und Vernetzen

Teil des Farm&Food-Hubs zu wer­den, ist ganz ein­fach. Der Co-Work­ing- und Hub-Space ist wie gemacht dafür, dass sich grüne Grün­der­szene und etablierte Unternehmen ent­lang der agrar­wirtschaftlichen Wertschöp­fungs­kette ver­net­zen. Neu gegrün­dete Unternehmen kön­nen hier zu beson­ders gün­sti­gen Kon­di­tio­nen Zukun­ft­sar­beit­splätze auf dem Lande anmi­eten. Sie wer­den damit nicht nur Nutzer des Farm&Food-Hubs, son­dern kön­nen sich in die dort entste­hen­den Pro­jek­te mit Tier- und Lebens­mit­tel­bezug aktiv ein­brin­gen.

Ein Work­shop-Bere­ich erlaubt die agile Zusam­me­nar­beit, etwa in Sem­i­naren, Work­shops, Hackathons und ähn­lichen For­mat­en. Zusät­zlich ist ein Tech­nikum in der Entwick­lung, das sich als Kon­vert­er­sta­tion zwis­chen Wis­senschaft und Prax­is ver­ste­ht. Hier kön­nen dig­i­tale Tech­nolo­gien vorge­führt wer­den, aber auch öffentliche Ver­anstal­tun­gen stat­tfind­en.

Der Farm&Food-Hub wird sich schnell zu einem fes­ten Anziehungspunkt für das Arbeit­en und den Infor­ma­tion­saus­tausch im Old­en­burg­er Mün­ster­land entwick­eln. Eben­so wird er selb­st aktiv und soll weit in die Region hinein­wirken, die ein Zen­trum der Tier- und Lebens­mit­tel­pro­duk­tion mit kom­plex­en Pro­duk­tion­sprozessen und allen damit ver­bun­de­nen Her­aus­forderun­gen bildet. Let­zten Endes geht es darum, wis­senschaftliche Erken­nt­nisse in prak­tik­able Lösun­gen umzuset­zen, die von Land­wirten, Erzeugern, Mark­t­be­gleit­ern und Ver­brauch­ern geschätzt wer­den und von denen alle Beteiligten prof­i­tieren.